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Dortmund, Brackeler Hellweg


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Entlang des Brackeler Hellwegs, der Ost-West-Verbindung mitten durch den Stadtteil Dortmund-Brackel, fallen zahlreiche hübsche Fachwerkhäuser ins Auge.

Tatsächlich aber bedauern Historiker, daß man sehr viele solcher Häuser in den 1970er-Jahren abgerissen und durch Neubauten ersetzt hat. Hätte es also den Zeitgeist der Siebziger, d.h. die Lust am Abreißen, nicht gegeben, so würden wir heute hier einen beschaulichen großen ländlich geprägten Ort vorfinden.

Als erste urkundliche Erwähnung des Ortes Brackel liegt eine Abschrift (aus dem 11. Jahrhundert) einer Schenkungsurkunde vom 25. August 980 vor. Zu diesem Zeitpunkt schenkte Kaiser Otto II. dem Erzbischof und der Kirche von Magdeburg einen großen Bauernhof (eine Hufe) "im Dorf Brackel in Westfalen" inklusive einer Magd und ihrem Sohn. Brackel wurde demnach bereits im 10. Jahrhundert als Dorf bezeichnet, muß also schon damals eine entsprechende Größe gehabt haben.

Historiker gehen davon aus, daß bereits der fränkische König Karl der Große (742-814) hier einen Reichshof gründete, wo vorher bereits eine Siedlung gewesen war.

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Der Brackeler Hellweg ist vierspurig ausgebaut, d.h. es existieren pro Richtung zwei Fahrspuren. Die Straßenbahn fährt zweigleisig in der Mitte der Straße, d.h. sie fährt auf den inneren beiden Fahrspuren mit. Für die Bürgersteige bleibt häufig nur noch wenig Platz. Obwohl Brackel mit der Hannöverschen Straße im Norden und dem Westfalendamm im Süden großzügig dimensionierte Umgehungsstraßen besitzt, ist der Brackeler Hellweg stark befahren.

Besonders eng wird es im Ortskern, wo sich der Brackeler Hellweg mit der Nord-Süd-Achse Flughafenstraße und Leni-Rommel-Straße kreuzt. Um hier einen flüssigen Verkehrsfluß und einen attraktiven Schienenverkehr zu gewährleisten, wurde die Straßenbahn in diesem Bereich aus der Straßenmitte herausgenommen:

In beiden Richtungen wechselt die Straßenbahn rechtzeitig vor der Kreuzung auf die in Fahrtrichtung rechts liegende Fahrspur. Unmittelbar vor der Kreuzung befindet sich dann die Haltestelle "Brackel Kirche" direkt an der Bürgersteigkante. Bei Überfahren der Kreuzung wechselt die Straßenbahn dann wieder auf die in der jeweiligen Richtung links liegende Fahrspur, also in die Straßenmitte. Die verschiedenen Bilder unten zeigen deutlich diese Betriebssituation.

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Das Fachwerkhaus unmittelbar an der Kreuzung und gegenüber der Brackeler Kirche (Bild rechts, Hausnummer 145) wird als "Alte Post" bezeichnet. Denn dieses markante Gebäude wurde 1754 als Postmeisterei erbaut. Von Anfang an beinhaltete es auch eine Gastwirtschaft.

In den 1970er-Jahren war der Abriß schon beschlossene Sache, konnte aber in letzter Sekunde doch noch verhindert werden.

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Von der Kirche im Ortskern von Dortmund-Brackel können einige Gebäudeteile in das 12. Jahrhundert datiert werden. Belege über den Bau einer ersten Kirche oder Kapelle in Brackel liegen aber nicht vor.

Auf das Jahr 1256 ist die älteste bekannte urkundliche Erwähnung eines Brackeler Pfarrers datiert. Aus dieser Urkunde ist auch bekannt, daß die Kirche zu diesem Zeitpunkt bereits existiert hat und daß sie dem hl. Johannes dem Teufer geweiht war.

Besondere Bedeutung erlangte die Kirche zu Brackel im Zeitalter der Reformation. Im Jahre 1554 (also acht Jahre noch Luthers Tod) begann der Brackeler Pfarrer Arent Rupe, zusätzlich auch lutherischen Gottesdienst zu halten.

Schließlich schloß Arent Rupe sich dem Augsburger Bekenntnis (so benannt, weil diese Bekenntnisschrift erstmals zum Augsburger Reichstag 1530 propagiert wurde) an.

Glück für Arent Rupe war, daß der zu diesem Zeitpunkt regierende Herzog von Kleve eine sehr liberale Haltung gegenüber der Lehre Martin Luthers vertrat und deswegen nicht einschritt, obwohl von verschiedenen Stellen Klage erhoben wurde.

In den folgenden Jahren sollen Bürger aus umliegenden Gemeinden in erheblicher Anzahl sonntags nach Brackel gepilgert sein, um dort den evangelischen Gottesdienst zu hören.

Auch den Bürgern der Stadt Dortmund wurde vom Rat der Stadt der Gottesdienst nach der lutherischen Lehre untersagt, so daß allwöchentlich die Anhänger der Reformation zum Gottesdienst nach Brackel zogen.

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Unmittelbar neben der Kirche befindet sich die Kommende. Sie ist bei der katholischen Glaubenslehre geblieben. Die Brackeler Kommende ist im Zeitalter der Kreuzzüge entstanden. Sie ist eine Niederlassung des Deutschen Ritterordens, dessen Aufgabe es war, kranke und verletzte Kreuzritter zu pflegen (lateinisch "commendare" - sich anvertrauen).

Der Inhalt der ersten urkundlichen Erwähnung der Kommende im Jahr 1290 (eine Schenkung) läßt vermuten, daß die Kommende zu diesem Zeitpunkt schon mindestens einige Jahre bestanden hat.

Im 17. Jahrhundert, als aufgrund des Dreißigjährigen Kriegs und anderer Auseinandersetzungen die Bevölkerung Plünderungen und Brandschatzungen erleiden musste und in Armut lebte, verfiel auch die Kommende immer mehr und konnte nur notdürftig erhalten werden. Erst Ende des 18. Jahrhunderts war wieder genug Geld da, um sie wieder herzurichten. Seit 1949 ist die Kommende Sozialinstitut des Erzbistums Paderborn.

Die seit 1542 errichtete Außenmauer mit mit dem Einfahrttor von 1716 steht heute unter Denkmalschutz. Eine Informationstafel klärt über die Geschichte der Kommende auf und darüber, daß Mauer und Tor 1953 zur Verbreiterung des Brackeler Hellwegs einige Meter zurückverlegt wurden.

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Östlich des Ortskerns von Brackel befindet sich das 1900 fertiggestellte Amtshaus (Bild links sowie oben).

Dieses Gebäude wird immer noch als "Verwaltungsstelle" bezeichnet, auch wenn seit der Kommunalreform 1975 Brackel nicht mehr nur verwaltet wird, sondern eine von der Bevölkerung gewählte Bezirksvertretung hat, die hier monatlich tagt.

Bilder unten: Slalom-Parcours für Fußgänger, Neuapostolische Kirche im Osten des Brackeler Hellwegs.

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Am östlichen Ortsausgang befindet sich die Straßenbahnschleife Brackel. Zu den Tageszeiten, zu denen die Straßenbahnen bis Dortmund-Brackel im 5-Minuten-Takt fahren, wendet hier jede zweite Bahn. Richtung Asseln und Wickede führt die Straßenbahnstrecke dann eingleisig am linken Straßenrand weiter.

Da mittlerweile in Dortmund nur solche Straßenbahnwagen im Einsatz sind, die in beide Richtungen fahren können, ist die Schleife eigentlich nicht mehr notwendig. Es bestehen deshalb Planungen, das Gelände der Kehrschleife mit Wohnungen zu bebauen.

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