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Dortmund, Freiligrathplatz


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Der Freiligrathplatz ist ein Kreisverkehr etwa im Zentrum der Dortmunder Gartenstadt.

In den 1980er-Jahren gab es in Dortmund eine intensive Diskussion, ob zur Beschleunigung und Vereinfachung des Verkehrsflusses an Kreuzungen vermehrt Kreisverkehre gebaut bzw. ausgeschildert werden sollen.

Von den Dortmunder Lokalpolitikern und auch von der Dortmunder Presse wurde damals konsequent die Auffassung vertreten, Dortmund habe bisher nur einen einzigen Kreisverkehr: Den Borsigplatz.

Derartige Aussagen strafte der Freiligrathplatz Lügen, denn er existiert seit dem Bau der Dortmunder Gartenstadt in den 1920er-Jahren. Doch er wurde in Öffentlichkeit wohl schlicht nicht wahrgenommen.

Inzwischen haben sich zahlreiche Kreisverkehre im Dortmunder Stadtgebiet etabliert.

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Benannt ist der Platz nach dem deutschen Dichter Ferdinand Freiligrath. Dieser wurde am 17. Juni 1810 als Sohn eines Lehrers in Detmold gebohren, konnte aufgrund der schlechten finanziellen Situation seines Vaters jedoch nach dem Besuch des Gymnasiums kein Studium beginnen und begann er in Soest eine Lehre als Kaufmann. Er nahm verschiedene Stellen an, u.a. als Buchhalter in Barmen.

Nachdem Veröffentlichungen seiner Gedichte großen Erfolg hatten, beendete Ferdinand Freiligrath 1839 seine kaufmännische Laufbahn und verdiente sein Geld als freier Schriftsteller. Ab 1842 lebte er in Darmstadt und St. Goar, wo er mit verschiedenen bekannte Schriftstellern, u.a. Hoffmann von Fallersleben, Kontakt hatte.

Während Ferdinand Freiligrath zunächst aufgrund einer Empfehlung von Alexander von Humboldt eine Pension des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV annahm, setze er sich in den folgenden Jahren aber mit politischen Themen auseinander, schlug die Pension und eine Anstellung am Hof von Weimar aus und setzte sich ab 1844 für die Opposition ein.

Aufgrund der politischen Inhalte wurden seine Gedichte durch die Zensur verboten. Ferdinand Freiligrath emigrierte zunächst nach Belgien, wo er Karl Marx kennenlernte, 1845 in die Schweiz und schließlich nach England, wo er in London wieder in einer kaufmännischen Stellung tätig war, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen.

Nach wenigen Jahren kehrte er nach Deutschland zurück und arbeitete auf Einladung von Karl Marx für die Redaktion der "Neuen Rheinischen Zeitung" in Köln. Die kommunistische Zeitung wurde 1849 verboten und Ferdinand Freiligrath wegen eines politischen Appels verhaftet, von der Anklage wegen "Aufreizung zum Umsturz" aber freigesprochen.

Neue Gedichtbände von Ferdinand Freiligrath wurden dann erneut von der Zensur verboten und Freiligrath diesmal sogar streckbrieflich gesucht. 1851 emigrierte er erneut nach London und arbeitete als kaufmännischer Angestellter, ab 1856 leitete er die dortige Filiale der Schweizer Generalbank.

Im Jahr 1865 wurde die Bankfiliale geschlossen. Einige Jahre später, 1868, kehrte Ferdinand Freiligrath schließlich nach 17 zusammenhängenden Jahren Exil nach Deutschland zurück. Hier war inzwischen eine generelle Amnestie für politische Vergehen erlassen worden. Ferdinand Freiligrath wohnte zunächst in Stuttgart, ab 1874 in Cannstadt, wo er am 18. März 1876 in Alter von 65 Jahren starb.

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Auffällig ist, daß nirgends ein Straßenschild mit der Aufschrift "Freiligrathplatz" zu sehen ist. Statt dessen ist der Platz rundum als "Freiligrathstraße" beschildert. So liegt die Vermutung nahe, daß der Name Freiligrathplatz gar kein offizieller Straßenname, sondern eine umgangssprachliche Bezeichnung für diesen Kreisverkehr ist.

Doch ein Blick in die Unterlagen der Stadt Dortmund zeigt: Der Freiligrathplatz ist sowohl im amtlichen Dortmunder Stadtplan als auch im Dortmunder Straßenkataster verzeichnet. Der Freiligrathplatz hat den Straßenschlüssel 71069, die Freiligrathstraße 71070.

Des weiteren ist der Freiligrathplatz auch im Dortmunder Adreßbuch verzeichnet. Ihm sind jedoch keine Hausnummern zugeordnet, sondern er ist mit dem Vermerk "unbebaut" eingetragen.

Der Name "Freiligrathplatz" ist also sehr wohl eine korrekte Straßenbezeichnung. Die Eintragung im Dortmunder Adreßbuch als "unbebaut" läßt aber darauf schließen, daß der Freiligrathplatz lediglich die Grünfläche in der Mitte des Kreisverkehrs ist, die drumherum gruppierten Häuser (und Grundstücke) aber zur Freiligrathstraße gehören.

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